Regionalwährungen

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Version vom 11. Februar 2011, 07:33 Uhr von Michael Klotsche (Diskussion | Beiträge) (Stabilitätskriterien für Regionalwährungen)

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Regionalwährungen



Stabilitätskriterien für Regionalwährungen

Regionalwährungen benötigen folgende Voraussetzungen, um als stabile Systeme zu funktionieren. Sind diese Bedingungen nicht vorhanden, so funktioniert die Regionalwährung nur so lange bis die Leute, die diese Regionalwährung anschieben, erschöpft sind. Eine Regionalwährung erzeugt einen regionalen Wirtschaftskreislauf, der hier betrachtet werden soll.

  • Der Wirtschaftskreislauf der Regionalwährung muss folgende Merkmale aufweisen:
    • Es existieren im Wirtschaftskreislauf der Regionalwährung Unternehmer, die Lebensgrundlagen pflegen und deren Nutzung betreiben wie z.B. Landwirtschaft, Bergbau, Forstwirtschaft, Fischerei, erneuerbare Energien.
    • Es existiert ein Recyclingsystem, über das die Stoffkreisläufe geschlossen werden, um die Unabhängigkeit von der Rohstoffzufuhr zu erhöhen.
    • Der Wirtschaftskreislauf der Regionalwährung beinhaltet Ressourcen, die ergiebig genug sind, um der Gesamtheit der Menschen in diesem Wirtschaftskreislauf zu einem wesentlichen Anteil zu versorgen.
    • Es existieren im Wirtschaftskreislauf der Regionalwährung Unternehmer, die Produktionsmittel besitzen, um Lebensgrundlagen bereitzustellen.
    • Die Technik der Produktionsmittel zur Erschaffung von Lebensgrundlagen ist für mittelständische Betriebe leicht kopierbar, entspricht aber dennoch dem Stand der Technik.
    • Eine Geldschöpfung, wird nicht willkürlich durch irgendeine Institution bestimmt, sondern ist jedem möglich.
    • Die Geldschöpfung geschieht dadurch, dass sich zwei Unternehmer oder Privatpersonen gegenseitig Kredite in Form von Arbeit und Know How zur Erschaffung von materiellen Ressourcen geben. Die investierte Arbeit und das Know How wird in Form von gutgeschriebenen Arbeitsstunden über ein Punktesystem beglichen. Zum Beispiel können 10 Punkte entsprechen hier ungefähr einer Arbeitsstunde.
    • Es existiert eine Umlaufsicherung, was mathematisch einem negativen Zinssatz entspricht. Die Umlaufsicherung dient der mathematischen Stabilisierung des Verrechnungssystems.
    • Die Kontostände aller Teilnehmer am Verrechnungssystem sind für jeden einsehbar.
    • Guthaben uns Schulden dürfen nur als eine Art soziales Gewissen funktionierten, nicht aber als absolut gültige Werte. Schulden müssen nicht durch Buße bis auf den letzten Cent abgetragen werden und Guthaben bedeuten nicht göttlichen Segen.
  • Wenn jemand sagen sollte, dass das nicht geht, der möchte ich auf die Währung Sintral in Ecuador verweisen.
  • Eine Möglichkeit, ein mathematisch stabiles Währungssystem zu erzeugen, habe ich in dem Artikel über Tauschnetze beschreiben. Die Beschreibung hat hier einen rein theoretischen Charakter.