Gewaltfreie Zusammenarbeit: Unterschied zwischen den Versionen

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* Ausweglose Situationen oder Situationen, an denen nur wenige Handlungsoptionen bleiben, sollten so früh wie möglich unter allen Umständen vermieden werden.
 
* Ausweglose Situationen oder Situationen, an denen nur wenige Handlungsoptionen bleiben, sollten so früh wie möglich unter allen Umständen vermieden werden.
 
* Dieser Leitfaden ist dann wirksam, sobald eine Person danach handelt.
 
* Dieser Leitfaden ist dann wirksam, sobald eine Person danach handelt.
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* Das Konzept der Schuld wird abgelehnt. Niemand schuldet einem anderen Menschen etwas.
  
 
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Version vom 29. Mai 2013, 07:26 Uhr

Mit diesem Leitfaden versuche ich die Prinzipien zusammenzufassen, die sich in meiner beruflichen Praxis bewährt haben. Die Aussagen beruhen auf Erfahrungen und werden zur Zeit gesammelt. Es reicht meiner Erfahrung nach völlig aus, wenn nur ein Teilnehmer eines Projekts diese Richtlinien in die Tat umsetzt. Wenn die anderen Projektteilnehmer sich darauf einstellen, werden sie diesen Leitfaden automatisch in die Tat umsetzen, oder das Projekt gar nicht erst beginnen.


Prinzipien

  • Gewalt wird, außer zur Selbstverteidigung, abgelehnt. Dazu zählt körperliche Gewalt ebenso wie psychische Gewalt in Form von Mobbing oder Verhören.
  • Freiheit bedeutet, "Nein" sagen zu können und dieses "Nein" auch durchsetzen zu können.
  • Die Freiheit des anderen soll akzeptiert werden.
  • Die eigene Freiheit muss unter allen Umständen erhalten und geschützt werden.
  • Die Freiheit des anderen ist ein Prüfkriterium für das eigene Handeln.
  • Das eigene Glück von anderen abhängig zu machen, sollte vermieden werden.
  • Ausweglose Situationen oder Situationen, an denen nur wenige Handlungsoptionen bleiben, sollten so früh wie möglich unter allen Umständen vermieden werden.
  • Dieser Leitfaden ist dann wirksam, sobald eine Person danach handelt.
  • Das Konzept der Schuld wird abgelehnt. Niemand schuldet einem anderen Menschen etwas.


Entscheidungsfindung

  • Wer schweigt stimmt zu.
  • Wer nicht zustimmt kann jederzeit die Kooperation verweigern.
  • Wer zur Zusammenarbeit gezwungen wird, kann denjenigen boykottieren, der die Zusammenarbeit erzwingen will. Hier ist es ratsam, nach dem Grund für den Boykott zu fragen. Boykott hat fast immer einen Leidensdruck als Ursache.
  • Mehrheitsentscheidungen sind nicht relevant.
  • Die Grundlage aller Entscheidungen ist das naturwissenschaftliche Experiment.
  • Lassen sich Konflikte nicht lösen, ist es sinnvoll, das Projekt aufzuspalten.
  • Der Boykott desjenigen, der viel beiträgt wiegt schwerer als der Boykott desjenigen, der wenig oder nichts beiträgt.
  • Entscheidungen sollten sachorientier auf Grundlage von Experimenten getroffen werden und nicht aufgrund von rhetorischer Überzeugung.
  • Jeder sollte immer danach fragen, was er will und die eigenen Forderungen den anderen mitteilen.

Ich kann nur dann Aussagen als wahr annehmen, wenn ich die zu Grunde liegenden Experimente selbst reproduzieren kann. Alle andere kann war sein, muss es aber nicht.


Vereinbarungen, Gesetze, Regeln

  • Vereinbarungen und Verträge werden nicht getroffen und auch nicht akzeptiert.
  • Zusagen sollten nur dann getroffen werden, wenn sie ohne große Anstrengungen erfüllt werden können.
  • Zusagen sollten eingehalten werden, weil bei Nichteinhalten von Zusagen meist Schaden entsteht. Können Zusagen nicht eingehalten werden, sollte man dies den anderen so früh wie möglich mitteilen.
  • Es gibt keine allgemeingültigen Gesetze.
  • Richtlinien sind lediglich dazu da, um Komplexität zu bewältigen und den Suchraum einzugrenzen. Sie dürfen niemals ein Mittel zur Herrschaft sein.


Lebensgrundlagen

  • Projekte sollen stets Lebensgrundlagen erschaffen.
  • Lebensgrundlagen sollen gepflegt und gestärkt werden.
  • Projekte müssen vor Projektbeginn so geplant werden, dass genug Erträge daraus resulieren, so dass alle davon leben können und das bekommen, was sie sich von dem Projekt erwarten.
  • Projekte sollen gründlich geplant werden und vor Projektbeginn auf physikalisch-technische Machbarkeit geprüft werden.
  • Unangenehme, Schwere und gefährliche Arbeiten sollen durch Maschinen durchgeführt werden.
  • Es ist ratsam, hilfsbereit zu sein und die Hilfsbereitschaft auf die Grundlage der Arbeit von Maschinen aufzubauen.
  • Überschüsse aus Projekten sollten in Lebensgrundlagen investiert werden.
  • Anderen Schaden zuzufügen sollte so weit wie möglich vermieden werden.


Umgang mit Fehlern und Misserfolg

  • Bei Fehlern keinen Schuldigen suchen, niemanden verurteilen und niemanden bestrafen.
  • Fehler haben fast immer die Ursache in Situationen, die Fehler begünstigen.
  • Wer von einer Sache keine Ahnung hat, soll bezüglich dieser Sache keine Entscheidungen treffen.


Geben und Nehmen

  • Basis der Zusammenarbeit ist die Stundenaufschreibung. Die Stundenaufschreibung hat den Zweck, dass jeder für sich selbst erkennt, ob die eigenen Arbeitsstunden angemessen vergütet werden können oder ob langfristig eine Verarmung droht.
  • Geben und Nehmen müssen für jeden selbst im Gleichgewicht stehen. Deshalb ist es wichtig, sich nach dem Aufwand einer erhaltenen Leistung zu erkundigen und gleichzeitig anderen den Aufwand für eine erbrachte Leistung mitzuteilen.
  • Arbeitsstunden sollen nicht gegeneinander aufgerechnet werden.


Dinge, die die Zusammenarbeit fördern:

  • Wissen teilen.
  • Streben nach Erkenntnis und Wissen.
  • Verbessern der eigenen Fähigkeiten.
  • Fördern von Kunst und Musik.
  • Auf die eigene Gesundheit achten.
  • Streben nach Glück.
  • Nicht lügen und stehlen.
  • Die Privatsphäre des anderen schützen.