Neue Arbeit - neue Kultur

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Version vom 19. März 2010, 21:57 Uhr von Michael Klotsche (Diskussion | Beiträge) (Der Begriff der "Neuen Arbeit")

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Der Begriff der "Neuen Arbeit"

"Arbeit kann uns verkrüppeln und uns sogar umbringen, aber das ist nur eine Möglichkeit. Arbeit vermag uns auch Energien zu schenken, die zu besitzen wir uns hätten nie träumen lassen." (Fritjof Bergmann)


  • Der Begriff geht auf Prof. Frithjof Bergmann zurück und gründet sich auf drei Gedanken:
    • Die Erwerbsarbeit nimmt nur noch einen kleinen Teil der Lebenszeit ein.
    • Die Arbeitszeit gliedert sich in drei Teile: 1/3 herkömmliche Erwerbsarbeit, 1/3 High-Tech Eigenproduktion und 1/3 was der einzelne wirklich, wirklich will.
    • Die Technologie befähigt den einzelnen Menschen die Dinge, die er zum Leben braucht, auf technologisch hohem Niveau selbst herzustellen.
  • Eine wesentliche Basis der neuen Arbeit ist eine Technologie, die es den Menschen ermöglicht, die Dinge, die sie zum Leben brauchen selbst herzustellen. Ein Beispiel dafür ist die Idee des Fabricators, der vergleichbar mit einem 3D-Drucker ist, wie er im Rapid Prototyping verwendet wird.
  • Frithjof Bergmann definiert hier den Begriff des "Wirklich, Wirklich Wollens" als wesentlichen Teil der "Neuen Arbeit". Das, was man wirklich, wirklich will zu finden ist äußerst schwer und für jeden Menschen verschieden. Die Suche nach dem, was man wirklich, wirklich will, kann dadurch begonnen werden, indem man in die nahe Vergangenheit zurückblickt und nach einem Moment sucht, in dem man etwas wirklich mit Leidenschaft getan hat. Wann ist ein Mensch das letzte Mal zum Beispiel vor Wut oder Begeisterung so richtig die Wände hoch gegangen? Die Suche nach diesen Momenten kann einen Hinweis darauf geben, was ein Mensch wirklich, wirklich will.

Praktische Umsetzung

  • Der Stand der heutigen Technik hat uns viele Möglichkeiten eröffnet. Alle diese Technologien über Bord zu werfen und die Neue Arbeit und die neue Kultur nur auf den Fabricator als Maschine für alles aufzubauen, wäre ein Fehler. Der Fabricator ist lediglich ein Symbol, das gegenteilige Bild der gigantischen Maschine, die zum Beispiel alle Waschmaschinen der ganzen Welt herstellt. Beide Bilder sind Extreme und eher symbolisch zu verstehen.
  • Am Beispiel der Entwicklung des Computers von der Rechenmaschine von der Größe eines Hauses zum erschwinglichen Laptop wird der Weg zur Technologie der Neuen Arbeit schön sichtbar. Das Ziel von Erfindern und Ingenieuren muss es sein, Anlagen zu miniaturisieren. Kleiner, leichter, einfacher: Wenn diese Ziele Angestrebt werden, wird sich die Technologie der neuen Arbeit zwangsläufig entstehen.
  • Jeder Erfinder und jeder Ingenieur, ganz gleich ob er als Einzelunternehmer oder als Angestellter in einer großen Firma arbeitet, kann sich jeden Tag aufs neue entscheiden, ob die neuen Dinge die er konstruiert etwas miniaturisierter sind als ihre Vorgängermodelle. Die Ingenieure und Erfinder, die nicht abhängig beschäftigt sondern frei sind, können Miniaturisierung als Hobby oder als sportliche Herausforderung sehen. Wenn dabei die Prinzipien der Mittleren Technologien und dem Cradle to Cradle Prinzip beachtet werden, kann die technologische Basis für eine Neue Arbeit und eine neue Kultur entstehen.
  • Hobby-Bastler oder Programmierer können z.B. versuchen sich computergesteuerte Schneidemaschinen zu basteln. Hier sei auf ein Radiointerview mit dem Titel "Basteln im 21. Jahrhundert" verwiesen.

Literatur

  • (1) : Bergmann, Fritjof: Neue Arbeit - Neue Kultur. Arbor-Verlag. Freiamt, 2004
  • (2) : Carson, Kevin A.: Homebrew Industrial Revolution - A Low-Overhead Manifesto. http://homebrewindustrialrevolution.wordpress.com Dieses Buch muss noch gesichtet werden, es scheint aber sehr interessant zu sein

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