Physische Ökonomie
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Version vom 25. August 2010, 06:49 Uhr von Michael Klotsche (Diskussion | Beiträge) (→Praktische Anwendung der physischen Ökonomie)
Was ist physische Ökonomie?
- Physische Ökonomie betrachtet die materiellen Austauschprozesse der Wirtschaft losgelöst vom Geld.
- Physische Ökonomie - Ein sehr interessanter Vortrag vonAndreas Clauss über die materielle Betrachtung wirtschaftlicher Prozesse. Wirtschaftliche Prozesse von der materiellen Seite her zu betrachten und dabei gleichzeitig die Betrachtung des Geldes auszuklammern führt meiner Erfahrung nach zu interessanten Erkenntnissen. Durch das kurze Streifen des esoterischen Themas "Freie Energie" (Nicht zu verwechseln mit der Helmholtz Energie) verlässt der Vortrag kurz den Bereich der Physik, wodurch das Thema des Vortrages aber keinesfalls uninteressanter wird.
Praktische Anwendung der physischen Ökonomie
- Geschäfte und Projekte werden nicht nach ihrer finanziellen Rendite beurteilt sondern danach, ob Lebensgrundlagen für alle beteiligten erschaffen werden. Wenn keine Lebensgrundlagen, sondern nur Luxusgüter erschaffen werden, dann ist das Geschäft lediglich Spekulation in einen Markt.
- Investiere nur in Technologien, die Du im eigenen Netzwerk auch brauchen kannst, niemals in einen imaginären Markt.
- Investiere in Unternehmen und Technologien, indem Du Arbeitszeit, Wissen und eigene Ressourcen investierst und diese Investition über die Stellung einer Rechnung mit langfristigen Zahlungszielen ohne Zinsen dokumentierst.
- Lasse Dich zu einem Teil in Geld und zu einem anderen Teil in Anteilen an Unternehmen und Technologien oder in physischen Gütern ausbezahlen.
- Lasse Dich nur auf Projekte ein, bei denen mindestens einen Dir bekannten Kunden mit Namen und Adresse weißt, der diese Technologie auch nutzen möchte und dringend braucht.
- Projekte, die nicht finanzierbar sind, sind meist auch von der physischen Seite betrachtet nicht sinnvoll.
- Projekte durch Einsparungen zu finanzieren, ist der falsche Weg. Projekte finanziert man am besten durch die Erhöhung der physischen Erträge und durch die Beachtung physikalischer Prinzipien.
- Große Lasten und Risiken müssen unbedingt auf viele Schultern verteilt werden. Sonst scheitert das Projekt an der Überarbeitung der Projektteilnehmer. Gleichzeitig muss dabei beachtet werden, dass bei einer größeren Anzahl an Projektteilnehmern das Projekt so geplant werden muss, dass Lebensgrundlagen mit entsprechend höheren Erträgen erschaffen werden.
- Wenn ein Finanzdienstleister oder ein Manager Dir irgendwelche Finanzierungsmodelle vorrechnet und Dir die Wirtschaftlichkeit predigt, bis Du als Techniker völlig verwirrt bist, dann löse Dich von den Gedanken an das Geld und schau Dir die physischen Zusammenhänge des Projekts an. Schlage dem Finanzdienstleister vor, gemeinsam eine Verbindung zwischen der physischen Fakten des Projekts und der finanziellen Seite herzustellen. Wenn das nicht möglichst, dann lehne das Finanzierungsmodell ab.
- Der Eigentümer der Ressourcen bestimmt immer, wie die Ressourcen genutzt werden und wer sie nutzen darf. Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, denn durch das Eigentum an Ressourcen werden die Machtverhältnisse im Projekt vorgegeben. Wenn die Nutzung einer Ressource im Projekt die Ressource selbst erhält und pflegt, so wird der Eigentümer der Ressource auch daran interessiert sein, an dem Projekt teilzunehmen. Auch das Projekt selbst ist eine Ressource. Auf diese Weise entsteht ein Machtgleichgewicht zwischen den einzelnen Projektteilnehmern, dass alle Teilnehmer zur fairen Kooperation drängt.
- Die physische Betrachtung von Wirtschaft und Geld führt auch in der Größenordnung von Staaten zu interessanten Ergebnissen. Wenn Du politische Zusammenhänge nicht verstehst, dann löse Dich hier von Geld und Politik und schau Dir die physischen Zusammenhänge genauer an. Du wirst feststellen, dass hinter politischen Entscheidungen fast immer Materielle Ursachen stehen.
- Betrachte ein Projekt niemals isoliert von seinem Umfeld, denn alles steht mit allem zu jeder Zeit in Wechselwirkung. Wenn ein Projekt für sich allein betrachtet physikalisch nicht sinnvoll erscheint, so kann es durchaus sein, dass es betrachtet mit seinem Umfeld physikalisch sinnvoll ist. Ist dies der Fall, so sollte das Projektnetzwerk auf das Umfeld des Projekts erweitert werden.
Gedanken zur physischen Ökonomie
- Geld ist kein universelles Prinzip, sondern ein vom Menschen geschaffenes Prinzip. Geld als universelles Prinzip vorauszusetzen, kann zu Fehlschlüssen in der Materiellen Welt führen.
- Es macht keinen Sinn anzunehmen, dass Ereignisse eintreten werden, die physikalisch nicht möglich sind.
- Wenn zum Beispiel ein Kleidungsstück am anderen Ende der Welt produziert und um die halbe Welt bis zum Käufer gefahren wird, mag das finanziell Vorteile für einige wenige bringen. Anzunehmen, dass für alle Beteiligten eine Win-Win-Situation entsteht, ist physikalisch gesehen unsinnig. Gesamtwirtschaftlich entsteht materiell ein Mehraufwand gegenüber der Produktion vor Ort, der von irgend jemandem getragen werden muss. Meist trägt ihn derjenige, der das Kleidungsstück für einen Hungerlohn herstellt sowie das Land, das militärisch in einem anderen Teil der Welt zur abgabe seiner Ressourcen gezwungen wird.
- Um den Sinn einer wirtschaftlichen Handlung zu prüfen, ist es zweckmäßig, die wirtschaftliche Handlung erst einmal physikalisch zu analysieren. Sind die angestrebten Ursache-Wirkungs-Beziehungen physikalisch möglich? Ist die Planung physikalisch nicht machbar, sollte sie am besten geändert werden.
- Beispiel: Wenn eine Einzelperson sehr günstig ein Haus kauft, um darin allein zu wohnen, kann sie nicht damit rechnen, das ihre Aufwendungen für Wohnen sinken werden. Ein Haus muss instandgehalten werden, was ein physischen Aufwand bedeutet. Die Senkung der Aufwendungen für das Wohnen durch den Kauf eines allein bewohnten Hauses ist also physikalisch nicht sinnvoll.
- Wenn ein Finanzsystem zusammenbricht, dass ist das aus physioökonomischer Sicht nicht schlimm, denn die Menschen mit ihren Fähigkeiten, Grund und Boden sowie die Produktionsmittel sind weiterhin vorhanden.
- Werden den Menschen z.B. über Cross Border Leasing ihre physischen Ressourcen genommen, so mag das aus finanzieller Sicht ein Vorteil sein, aus physioökonomischer Sicht ist es aber eine Katastrophe, da die Menschen nicht mehr Eigentümer ihrer physischen Ressourcen sind.
- Aus physioökonomischer Sicht ist ein Auto eine Maschine, die mit einer Tonne Stahl 90 kg Mensch durch die Gegend fährt und die die meiste Zeit seiner Nutzungsdauer herumsteht. Durch das Auto wohnen viele Menschen weit weg von ihrem Arbeitsplatz, verbringen dadurch zwei Stunden am Tag sinnlos in ihrem Auto auf dem Weg zur Arbeit und müssen zusätzlich noch lange und viel arbeiten, um sich ihr Auto leisten zu können.
- Frei von der Zinslast der Banken ist ein Netzwerk aus Menschen bezogen auf ein Gut dann, wenn es zur eigenen Versorgung mit diesem Gut das Geld der Banken nicht braucht. Jeder, der in seinem Alltag das Geld der Zentralbanken braucht, muss es im "Hamsterrad" des Berufslebens anderen Menschen abjagen, damit er es dann nutzen kann.