Tauschnetze

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Zum Begriff Tauschnetz

  • Ein Tauschnetz ist ein Zusammenschluss von Menschen, die ihre gemeinsamen wirtschaftlichen Aktivitäten durch Tausch organisieren.
  • Viele Tauschnetze besitzen ein eigenes Abrechnungssystem, welches das Tauschnetz von der Geldschöpfung der Banken unabhängig macht, wodurch die Mitglieder des Tauschnetzes nicht durch Zinsen belastet werden.
  • Die wichtigste Eigenschaft eines Verrechnungssystems ist, dass es mathematisch stabil ist. Das heißt, dass die negative Rückkopplung über die positive Rückkopplung domninieren muss.
  • Das Tauschnetz muss die gemeinschaftliche Unterstützung der schwachen Mitglieder durch die Schaffung materieller Ressourcen gewährleisten können.


Tauschnetzregeln eines mathematisch funktionsfähigen Tauschnetzes Tauschnetzes

  • 1. Alle Konten werden mit einem Kontostand von 0 Währungseinheiten eröffnet.
  • 2. Die Konten können einen beliebig negativen Kontostand aufweisen.
  • 3. Es existiert eine Umlaufsicherung von 20 bis 30 % pro Jahr
  • 4. Alle Kontostände und Kontobewegungen sind für alle Mitglieder einsehbar und transparent.
  • 5. Es können auch Projektkonten für Projekte zur Erschaffung von Lebensgrundlagen angelegt werden.
  • 6. Eine Arbeitsstunde entspricht ungefähr 10 Währungseinheiten.

Wie lassen sich solche Tauschnetze realisieren?

Die Prinzipien des Tauschnetzes kann, auch im Euro-System, jeder Einzelne für sich einfach umsetzen. Hierzu kann jeder einzelne folgendes tun:

  • Zählen der Stunden, die ich für andere arbeite.
  • Zählen der Stunden, die für mich gearbeitet werden.
  • Danach streben, dass Geben und Nehmen in meiner Bilanz im Gleichgewicht stehen.
  • An Projekten Mitarbeiten, die Lebensgrundalgen erschaffen und dabei die gearbeteten Stunden aufschreiben.
  • Eigene Anteile an den geschaffenen Lebensgrundlagen verlangen, die dem Anteil der eigenen geleisteten Stunden entsprechen. Hierbei sollen im Euro-System branchenübliche Stundenlöhne angesetzt werden, damit diese mit eingebrachten Sachleistungen und eingebrachtem Finanzkapital gegegerechnet werden können.



Fallbeispiele

  • Könnte ein unbegrenzt negativer Kontostand nicht dazu verführen, dass jeder nur Talente Ausgibt und nichts mehr arbeitet? - Zum Geldausgeben gehören immer zwei, einer der das Geld ausgibt und einer der dafür eine Leistung erbringt und das Geld annimmt. Derjenige, der die Leistung erbringt und damit gestattet, dass jemand anderes einen negativen Kontostand hat, muss sich dessen bewußt sein, dass er seinem Gegenüber dadurch ein Einkommen durch die Umlaufsicherung schafft.


  • Wie funktioniert die soziale Absicherung der Mitglieder des Tauschnetzes? - Ein Tauschnetzmitglied, dass schwach ist, wird mit der Zeit einen negativen Kontostand haben. Der Konstostand wird so lange negativ, bis das schwache Mitglied durch die Umlaufsicherung leben kann. Ist bekannt, dass das schwache Mitglied wirklich schwach ist und nicht einfach nur faul, so wird man ihm diese soziale Unterstützung gerne gönnen.


  • Werden die leistungsfähigen Mitglieder des Tauschnetzes nicht benachteiligt? - Es macht physikalisch keinen Sinn, dass die starken Tauschnetzmitglieder die schwachen Tauschnetzmitglieder unterstützen, denn die Starken und Leistungsfähigen würden sich sonst kaputt arbeiten. Darum ist es wichtig, materielle Lebensgrundlagen zu erschaffen und jeder dieser Lebensgrundlagen ein Projektkonto zu geben. In der Zeit, in der die Lebensgrundlage erschaffen wird, ist der Konstostand des Projektkontos negativ. In der Zeit, in der die Lebensgrundlage genutzt wird, nähert sich der Kontostand des Projektkontos einem positiven Grenzwert an. Bei Mangel an der Lebensgrundlage steigt der Kontostand des Projektkontos ungebremst an. So kann am Konstostand des Projektkontos abgelesen werden, ob eine Mangel an der lebensgrundlage herrscht oder nicht.